Ostbock 2019

O S T B O C K   2 0 1 9

Es ist doch tatsächlich schon sieben Jahre her, dass ich das letzte Mal auf dem Ostbock war. Leider ist mir die letzten Jahre meistens der Job dazwischen gegrätscht. Da muss sich zukünftig etwas ändern …

Nach 9 Tagen ziemlich anstrengenden Messeaufbau in Amsterdam habe ich spontan beschlossen in die Oberpfalz zu schüsseln. Nachts um 2:00 bin ich von dem Job nach Hause gekommen und schon um 7:00 war ich glockenhell wach. Kurz ins Büro den Arbeitstag auf meine Abwesenheit vorbereiten, Gerümpel packen und schon bin ich mit der Enfield unterwegs in Richtung Süd-Osten. Etwas irritiert bin ich vom Ölnebel aus dem Auspuff nach dem Motorstart. OK … die Karre stand länger, ist aber trotzdem neu für mich. Kam aber auch seitdem nicht wieder vor.

Die Reise führt mich bei bestem Wetter durch Spessart und fränkische Schweiz. Die Enfield brummt zufrieden vor sich hin und ich genieße entspannt die Landschaft. Das geht im Fränkischen besonders schön da die Strecken oft auf 60 km/h begrenzt sind. Schnell wird mir auch klar warum das so ist. Nicht wenige geistige Tiefflieger kümmern sich so gar nicht darum und brennen durch die Kurven dass es einem Angst und Bange wird. Dass sie sich dabei selbst gefährden ist mir egal. Blöd halt für die Unbeteiligten im Falles eines Unfalles. Ich kann gut verstehen dass die Anwohner genervt sind von diesen Dummbeuteln, schade halt das wir alle darunter zu leiden haben … Egal, für mich ist das eine Randnotiz und ich genieße den Blick von oben auf die Wisent. Häufig schon sind wir auf diesem schönen Fluß gepaddelt bei unserem alljährlichen Firmenpaddeln.

Gegen Mittag schlage ich mein Lager bei der Hohen Tanne in Auerbach auf.

Ich fahre noch mal nach Auerbach und kaufe mir mein Abendessen. Heute bleibt die Küche einfach. Einfach nur Fleisch und gebratene Zwiebeln. Keep it simple …

Meine Zeltnachbarn, Tatjana und Thomas zelteten schon beim Gipfeltreffen neben mir. Sehr angenehme Menschen die genauso gerne outdoor kochen wie ich auch. Vor allem beim Anbraten der Zwiebeln übertreffen wir uns ständig gegenseitig 🙂

Es ist wie immer ziemlich entspannend im Kreise der alten und neuen Bekannten. Ich mag die Szene, hat sie mir doch schon viel Freude und Freunde beschert. Im kleinen Kreis am flackernden Lagerfeuer klingt der Abend langsam aus.

Am nächsten Morgen beschließe ich nach einigen ausgedehnten Kaffeerunden nach Auerbach zu wandern um für mein Abendessen einzukaufen. Es geht über einen befestigten Wirtschaftsweg entspannt durch die Felder nach Auerbach. Das Städtchen hat übrigens eine hübsche Altstadt. Im Supermarkt wird eingekauft und schon bin ich auch wieder auf dem Rückweg. 8.8 km waren das sagt mir Google später.

Da ich leider beim Edeka in Auerbach keine Vnitzel (vegetarische Schnitzel) bekommen habe, brate ich mir halt echten Fleischkäse und belege damit üppig die aufgebackenen Brötchen. Schon erstaunlich dass diese wie ich finde leckeren vegetarischen Produkte noch nicht in dieser Gegend angekommen sind. Oder sie waren im Markt einfach nur zu gut versteckt. Egal, ich bin ja flexibel 🙂 Nach diesem massiven Frühstücksmittagsessen bin ich erst einmal schwach. Ich knüpfe meine Hängematte zwischen die Obstbäume und chille die nächsten drei Stunden … herrlich entspannend das 🙂

Nach der letzten anstrengenden Arbeitssession will ich einfach nur ausruhen. Ich dümpel da einfach so vor mich hin, schlafe, beobache und träume …

Der Pferde-Gerd fährt irgendwo hin. Hier nicht zu sehen, wie immer an seiner Seite, Fenris – ein riesiges und treues Hundewesen welches immer ein klein wenig vorsichtig und ängstlich wirkt.

Platzidylle …

Ein wunderbarer Autowagen. Ich träume ja schon seit längerem von einem UAZ 452 der auch auf diesem basiert. Natrülich nicht als Neuwagen so wie hinter dem Link zu finden. Nein, 30 Jahre sollte er schon auf dem putzigen Buckel haben … Schaun mer mal 🙂

Das nenne ich jetzt mal eine akustische Signalanlage …

Ein sehr schöner Platz der leider nur recht spärlich gefüllt ist. Mich wundert das, war doch die Wettervorhersage mehr als nur gut. Ich muss allerdings gestehen, dass ich vermutlich die Hälfte der Treffenbesucher gar nicht gesehen habe weil sie als lustiges Völkchen den Biergarten belagert haben und ich kein einziges Mal in der Kneipe war. Ich war wohl zu beschäftigt mit dem Chillen … 🙂

Am Sonntag Morgen business as usual. Ausrüstung verpacken, Lager abbauen und so langsam an die Heimfahrt denken. Ich freue mich auf die heutige Reise. Schönes Wetter und feine Strecken erwarten mich. Die Enfield, als einzige Inderin auf dem Platz, benimmt sich vorbildlich. One Kick only und der Kahlgryndige rumpelt vom Platz.

In Aucherbach fülle ich noch den Tank und mache mich auf die Reise. Es läuft so gut dass ich erst 245 km später vor der heimischen Dönerbude zum Frühstück (um 15:00) wieder absteige.

Ganz streng getreu der Devise: Draufsetzen, losfahren, sitzenbleiben … 🙂