Balkan 2019 – 2

Nach diesem ersten Schreck zeigt sich dieser Reisetag von nun an von seiner besten Seite. Wir reisen gemütlich über Lienz und dem Plöckenpass nach Italien.

Hier noch in Österreich.

Über Tolmezzo geht es weiter in Richtung Slowenien. Bei Resiutta biegen wir von der Bundesstraße ab um auf kleinsten Straßen in Richtung Uccea ins Soccatal einzufallen. Ziel ist das bei uns sehr beliebte Camp in Trnovo.

Die Merinosocken müssen auslüften …

Beim Ausräumen des Bootes schimmert mir aus dem Inneren Tageslicht entgegen und wir entdecken was das Gespann wirklich vor dem Absturz bewahrt hat.
Vermutlich hat sich hier ein massives Winkeleisen des Zaunes eingehakt …

Ansonsten genießen wir das Lagerleben wenn auch das Wetter sich wieder verschlechtert.

Neben dem Campingplatz gibt es eine vegetarische Imbissbude. Das ist neu und wir sind sehr neugierig. Die Bude wird von zwei sehr freundlichen Slowenen geführt die wirklich sehr bemüht sind den meist jungen Kunden die fleischlose Kost nahe zu bringen. Bei uns müssen sie sich da nicht allzu sehr anstrengen. Der Platz ist gut gewählt denn das Camp liegt genau an der Wildwasser Ein- und Ausstiegsstelle Trnovo 1. Ein steter Strom von lustig anzuschauenden Ameisen, so nennen wir die Rafting Touristen die ihre Gummiwürste  im Team von Fluss hinauf schleppen, pilgert an der Imbissbude vorbei zum Parkplatz und sie sind oft hungrig.

Gegen Abend regnet es sich ein und wir beschließen ohne weiteren Umweg direkt in den Süden Istriens zu fahren auf der Suche nach Wärme und nach Sonne.

Das Wetter ist wechselhaft und gewittrig. Das macht so nicht wirklich Spaß. Wir erreichen etwas ausgepumpt ein kleines Camp südlich von Rovinj. Die Rezeption ist nicht besetzt, nur eine Telefonnummer prangt an der Tür. Ich rufe an und werde mangels Reservierung schroff abgewiesen. Platz wäre schon noch … Unfassbar eng und voll ist es auf dem winzigen Platz. Für eine Nacht schon OK aber hier die Ferien zu verbringen? Undenkbar für uns.  Ein paar Meter den Weg zurück finden wir ein noch kleineres Camp mit einem wirklich sehr freundlichen Chef. Hier ist auch noch reichlich Platz zwischen den Bäumen. Erleichtert errichten wir unser Lager.

Hier richte ich zum zweiten Mal nach Trnovo mein Gespann wieder auf. Der vordere untere Anschluss, entgegen der Originalausführung eine Klemmschelle am Rahmenrohr, ist der Belastung nicht gewachsen und verdreht sich immer wieder mal so dass das Gespann sich gegen den Seitenwagen neigt. Das muss ich auf der gesamten Reise immer wieder mal begradigen ist aber nicht wirklich schlimm.

Obwohl wir wussten dass es sehr voll in Istrien sein würde, waren wir doch überrascht wie voll es in dieser frühen Phase der Saison doch schon ist. Auch wirken die Tourismusarbeiter nicht immer wirklich freundlich. Mich stört sehr dass Du überall auf deutsch angesprochen wirst. Auch wenn ich noch überhaupt nichts von mir gegeben habe … vermutlich sehen wir einfach zu sehr danach aus oder es gibt kaum andere als deutsch sprechende Touristen mehr auf dieser Halbinsel. Ganz sicher tue ich der Region unrecht aber mir gefällt es hier nicht. Wir beschließen sämtliche Tipps unserer Freunde auszulassen und wollen schnellst möglich weiter.

Abends gehen wir noch lecker italienisch essen, etwas anderes gab es fußläufig nicht. Das Essen war schon sehr gut aber auch hier. Nur deutsche und österreichische Kundschaft. Nach einem heftigen Gewitter mit sehr viel Regen gehen wir früh schlummern um möglichst früh wieder aufzubrechen.

Seite 3

Startseite