Eastport Pram

Dokumentation über den Bau des Eastport Pram in der Stitch & Glue Bauweise. Trotz meiner beim Bau des Canadiers eingefangenen Epoxi Allergie wage ich es erneut. Ziel es es ein Beiboot für den mittlerweile zugelaufenen 20er Jollenkreuzer zu bekommen. Ein Beiboot das auch zu segeln ist.

Wie schon auch den Bauplan für den Canadier habe ich den Plan hierfür ebenfalls von Berger Boote gekauft. Ist schon ne Weile her aber manche Dinge müssen eben reifen …

Anzeichnen der Planken.

Leider sind alle Maße in Inch und mit Brüchen. 25 11/16 inch in Millimeter / Dezimal umzurechnen ist angstrengend und eine permanente Fehlerquelle.

Die Bodenplatte wird nur grob mit rund 5 mm Übermaß ausgeschnitten.

Die endgültige Kontur wird dann mit dem etwas größeren Bandschleifer beigeschliffen.

Fertige Bodenplatte.

Die Platte mit den angezeichneten Planken fixiere ich auf einer zweiten Platte Bootsbausperrholz. Auch hier werden die Konturen erst grob ausgeschnitten und dann auf dem Bandschleifer in Form gebracht. Außenradien gehen gut, Innenradien nicht so schön …

Bodenplatte und Planken fertig geschliffen. Die Planken bekommen noch jeweils an ihrer Unterseite / Innen einen Falz gefräst. Dadurch bekommt der Rumpf eine große Steifigkeit weil die entstehende Hohlkehle komplett mit Epoxi gefüllt wird. Die Optik hat dann was von klassischer Kllinkerbauweise.

In der Folge werden die weiteren Bauteile produziert die zur Rumpfherstellung notwendig sind.

Das Nähstübchen hat eröffnet und innerhalb von 5 Stunden entsteht der Rohbau des Rumpfes. Für diese Arbeit ist eine helfende Hand wirklich sinnvoll.

Auch der Mittelspant wird zunächst einmal provisorisch eingesetzt um dem Rumpf vor dem Verkleben zu seiner Form zu verhelfen.

Bereit für die erste Epoxi Session …

eastport-pram012

Hier schon entigelt ist die erste Epoxi Session gelaufen. Trotz Vollschutz mit Anzug, Handschuhen (die Richtigen) und Vollgesichts-Filtermaske verspürte ich am nächsten Morgen ein Kribbeln im Gesicht und die Augen jucken. Kein Vergleich allerding zum ungeschützten Arbeiten.

eastport-pram013

Es gibt auch Unschärfen …

eastport-pram014

eastport-pram015

Von aussen ist nun alles verfugt …

eastport-pram016

Und kurze Zeit später auch von innen

eastport-pram018

Beim Laminieren der Glasfasermatte auf die Bodenplatte reift in mir eine Idee …

eastport-pram017

Kollege Robert hat aus seiner wilden Zeit genügend Futter für mich 🙂

Es kommt dann doch anders …
Ich denke über zusammen gestellte Clip-Arts nach die partiell auf der Bodenplatte „unterlaminiert“ werden sollen. Dabei sollen natürlich die auf dem Papier weißen Stellen transparent erscheinen und das Bootsbausperrholz zu Tage treten.

Ich weiß dass es dafür sogar Spezialisten gibt die speziell für den Bau von Surf Board gestaltete und beruckte Glasfasermatten anbieten, doch da war nix für mich dabei.

Ich kaufte also im örtlichen Schreibwarenhandel DIN A3 Transparant-Papier. Dass es so etwas heute noch gibt … Mit dem Laserdrucker eine Testgrafik gedruckt und gestern konnte ich endlich ausprobieren ob das tut oder nicht.

20191208_075003

Ich kann sagen es funktioniert sehr gut. Die Konturen bleiben scharf und die Farben verlaufen nicht. Auf dem Teststück würden jetzt noch 1 – 3 Schichten Epox fehlen damit es perfekt wird und wie unter Glas aussieht.

Ach ja … vor lauter Freude habe ich etwa 30 Sekunden mit ungeschütztem Gesicht epoxiert. Heute sehe ich aus als wäre ich unter der künstlichen Sonne eingeschlafen.
Es juck wie’d Sau …

Aktueller Status.

eastport-pram_19

eastport-pram_20

Aufgrund meiner immer heftig werdenden allergischen Reaktionen muss ich das Projekt leider beenden. Trotz Vollschutz geht es nicht mehr. Könnte ein schönes Hochbeet werden die Rumpfhülle …


Etwas später dann im Jahr …


Das Projekt hat mir keine Ruhe gelassen … und nach dem erste Versuch mit Polyester-Harz statt mit dem bösen Epoxid-Harz erfolgreich waren habe ich einfach mal weiter gemacht. Zumal die wichtigen Verklebungen schon mit Epoxi erledigt waren, sehe ich da keine Probleme.

Der Rohbau ist so gut wie abgeschlossen. Noch ein paar Bohrungen setzen für Beschläge, Baum und Gaff anfertigen, noch 2-3 Hohlkehlen, dann bin ich durch.

eastport-pram021

eastport-pram022

eastport-pram023

Schwert von unten

eastport-pram024

Ruder mit Pinne

eastport-pram026

Lackierung Rumpf innen ist fertig.

Ruder klein und groß (vom Jollenkreuzer)

Ein Segel ist entstanden. Nicht schön aber selten …

Aufgrund der Größe und des Gewichts des Prams habe ich begonnen den Bootswagen vom Canadier zu einem kleinen Slipwagen umzubauen.

Vorne ist eine kleine Lenkrolle montiert mit der auf der Rampe gut rangiert werden kann.

Aufgeriggt … 🙂

Leider halten die Blümchen nicht auf dem Segeltuch …

Seit Sonntag warte ich auf eine Möglichkeit das Ding vom Stapel laufen zu lassen. Erst gar kein Wind und dafür aber heute viel zu viel für mich … Ab Samstag wird es hier etwas ruhiger werden, dann wage ich es.

Einstweilen schon mal benamt 🙂

Vor dem Stapellauf noch ein paar fröhliche Blümchen …

Kollege Robert will unbedingt dabei sein.

Beim Stapellauf hat alles gut funktioniert. Auch der selbst gebaute Slipwagen ist gut alleine zu bedienen. Zunächst bin ich eine Runde gerudert. Sehr schön, schnell und wendig. Das macht schon mal Spaß.

Dann ging es ans Segeln. Leider schlief der Wind immer mehr ein …
Anfangs ging das vor dem Wind noch ganz gut.

Erste Unschärfen machen sich bemerkbar. Die Pinne ist viel zu lang … damit komme ich überhaupt nicht klar.

Dann schläft der Wind komplett ein und ich muss zurück rudern.
Hier noch ein paar Selfies 🙂

Auf dem oberen Bild sieht man schon den Bruch der ersten Lasche am Mast. Diese Laschen sind eine Abweichung vom Bauplan. eigentlich ist der Mast nur gesteckt. Ich fand das mit den Laschen aber eine gute Idee gegen den Klapperatismus. Leider sind die nur geklebt mit angedicktem Polyester Harz.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist die Pinne schon gekürzt und sind die Schäden an der Mastverschraubung schon repariert. Am Top habe ich für das Fall noch eine Umlenkrolle eingebaut. Original ist das Fall nur durch eine Bohrung geführt und umgelenkt. Das hat nicht schön Funktioniert.

Ick freu mir … 🙂