Main-SUP 2020

Direkt nach unserer schönen Urlaubsreise durch den Spreewald und auf der Peene mit den SUPs stelle ich fest, ich habe noch nicht genug … 🙂 Und da ich pandemiebedingt zur Zeit praktisch arbeitslos bin, noch Geld in der Urlaubskasse ist und der Sommer sowieso schön ist, ziehe ich noch mal los.

Verena bringt mit an einem Sonntag mit ihrem Autowagen samt meiner Ausrüstung nach Lohr am Main. Das sind von hier aus nur 50 Minuten über die Landstraße. Von Lohr aus plane ich einfach nach Hause zu paddeln um dann nach 4 Tagen direkt vor der Haustüre wieder auszuwassern 🙂

Bevor ich allerdings das Zelt auf dem lokalen Zeltplatz aufstellen kann, muss ich noch die Mittagszeit überbrücken. So viel Ordnung muss sein, während der Mittagszeit wird kein Zelt aufgebaut. Möglicherweise könnte sich ein Dauercamper in seiner Weißware gestört fühlen. Die heilige Platzordnung …

Egal. So haben wir noch Zeit uns die schöne Altstadt von Lohr anzuschauen. Nach dem Stadtbummel gehen wir noch Kaffee trinken und schon die Zeit wie im Flug vergangen. Zurück auf dem Platz verabschiedet sich Verena von mir und ich bringe mein Geraffel in Stellung.
Es ist noch zu früh für das Abendessen und deswegen paddel ich noch eine kleine 4 km Runde auf dem Main.

Google verrät mir noch welche Restaurants in der Nähe geöffnet sind. Da leider die Blueskneipe gegenüber zwar eine Küche, am Sonntag aber ihren Ruhetag hat, entschließe ich mich für den Griechen am anderen Ende der Stadt. Nach einem viertelstündigen Fußmarsch durch die Altstadt stehe ich zwar vor dem Restaurant, stelle aber fest dass ich meine Maske im Zelt vergessen haben. Nun denn … das Ganze noch mal von vorne. Letztendlich bekomme ich sogar einen schönen Tisch von dem aus ich einen guten Überblick habe und nach dem 3-fachen Weg habe ich nun auch wirklich Hunger. Das Essen ist sehr gut und wenig später sinke ich zufrieden in meinen Schlafsack.

Am Morgen dann die schon gewohnte Lagerroutine. Nur mit dem Unterschied dass ich diesmal alleine bin. Frühstück brauche ich keins, Kaffee reicht mir.

Schnell ist das Zeltchen samt der restlichen Ausrüstung verpackt. Da es auf dem Main sehr viele Schleusen gibt, habe ich versucht mich bei meinem Gepäck zu beschränken. Es ist mir gelungen mich auf zwei kleinere Taschen zu reduzieren 🙂

Ich trage alles zu dem schönen kleinen Strand herunter, belade das Board und dann kann es auch schon los gehen.

Das Wetter ist nicht so hübsch heute. Warm zwar aber bedeckt. Laut Wetterbericht ist heute sogar mit Regen zu rechnen. Aber egal, vom Wetterbericht lasse ich mir doch nicht meine Aktivitäten diktieren.

Ich paddel los. Vor bei am Kanuverein Lohr und an der schönen Stadt-Silhouette vorbei mache ich mich auf den Weg.

In engen Windungen mäandert der Main durch den Spessart. So ganz anders als Zuhause wo der Fluss ziemlich gerade durch das Flachland fließt.

Durch schöne Landschaften geht es vorbei an Pflochsbach, Neustadt am Main bis zur Schleuse Rothenfels.

Ein schöner Jollenkreuzer erinnert mich mahnend an mein eigenes Projekt.

An der Schleuse Rothenfels, die erste von vielen, muss ich natürlich umtragen. Das Schema ist immer gleich. An der Schleusenmohle in Richtung Kahnschleuse paddeln, kurz vor dem Schleusentor raus aus dem Wasser, um dann direkt hinter der Schleuse auf einer meist ziemlich steilen Treppe wieder runter zum Wasser zu gelangen.

Vorbei an Hafenlohr erreiche ich gegen Mittag Marktheidenfeld. Ich beschließe eine Pause da ich heute noch nichts gegessen habe. An der offiziellen Einsetzstelle für Kanus des Verbandes Franken Tourismus finde ich eine feine Steganlage vor. Ein idealer Ort für eine Pause. Zumal die Einkaufsmöglichkeiten hier hervorragend sind.

Angenehm ist, heute bei dem nicht so schönen Wetter sind nur sehr wenig der ungeliebten Motorboote unterwegs. Nach der Pause geht es weiter. Ich paddel vorbei an Lengfurt zur Schleuse Triefenstein. Hier ist die Kahnschleuse außer Betrieb. Stört mich nicht weiter aber leider sind die Zufahrten und somit aus die Ein- und Austiege durch Kähne des Betreibers blockiert was sich zu einer ziemlich akrobatischen Nummer steigerte 🙂

Vorbei geht es an Triefenstein, Trennfeld und Homburg.

Kurz vor Bettingen und fast direkt unter einer Autobahnbrücke der A3 erreiche ich einen Campingplatz und beschließe den Feierabend. Geregnet hat es heute jedenfalls nicht 🙂

Das Tagwerk

Am nächsten Morgen gönne ich mir ausnahmsweise mal ein Frühstückchen … sicherlich nicht so hochwertig wie das eines ungenannten Spargelstechers, aber immerhin mit Gemüse und mit Nüsschen 🙂

Gut dass ich was im Magen habe. Kurz nach dem Start kommt schon die nächste Schleuse kurz vor Wertheim.

Kein Grund zu klagen. Ist ja schließlich auch Sport … Vorbei an Wertheim, Hasloch und Faulbach erreiche ich gegen Mittag Stadtprozelten. Hier kenne ich mich gut aus, haben wir doch schon viele schöne Wochenenden bei Motorradtreffen auf der Henneburg verbracht.

Die Henneburg in Stadtprozelten

Hier mache ich dann auch meine Mittagspause. Ich weiß wo ich einkaufen kann und am Main kann man schön in Ruhe sitzen. Heute gibt es ausnahmsweise mal Fleisch. Und dann noch Fastfood. Jedenfalls ist der Döner ziemlich lecker.

Gesättigt dümpel ich den Main runter, vorbei and Dorfprozelten und Collenberg erreiche ich Freudenberg. Hier gibt es einen Campingplatz an dem ich den Tag beschließen möchte. Leider nicht so ganz einfach, liegt der Platz doch leider nicht direkt am Fluss, sondern etwa einen halben Kilometer davon entfernt an einem See. Auch der Ausstieg ist tückisch. Die typische Uferbefestigung aus dicken Steinen erschwert den Ausstieg. Und wenn dann noch Bootswellen dazu kommen, dann wird es spannend.

Der Tag im Überblick

Am Abend wir mal wieder selbst was gekocht. Nudeln mit Soße als kulinarisches Highlight 🙂
Am Morgen mache ich mich früh auf den Weg. Doch zunächst einmal muss ich überhaupt erst einmal bis zum Wasser kommen. Ein gutes Aufwärmtraining …

Ein letzter Blick auf Freudenberg.

Solche Anlagen wirken magisch auf mich …

Auch aus dieser Perspektive erscheint Miltenberg als attraktives Städtchen.

Als sehr unangenehm empfinde ich die ausgewiesenen Bereiche für Wasserski. Hier dürfen sie alle alles geben. Miami Vice ist ein Dreck dagegen … Leistungsstarke Motorboote und Jetskis rasen unablässig hin und her. Völlig sinnbefreit sind die Dinger eigentlich für nix gut. Vor allem sind sie laut, dann stinken sie und schädigen Flora und Fauna im Uferbereich. Anwohner, Spaziergänger, Radler, Segler und Paddler sind sichtlich genervt. Ich finde das ein schwieriges Thema aber sobald die gesellschaftliche Akzeptanz für Etwas abnimmt wird die Sache zum Problem. 2 haben Spaß aber 200 sind genervt und beeinträchtigt. Das ist auch bei Motorrädern zu beobachten oder auch bei lauten Autos, Quads …. die Liste lässt sich beliebig verlängern. Ich schweife ab …

Nach der Schleuse Klingenberg erreiche ich in Wörth das letzte Camp der Reise. Hauptsächlich bevölkert von den oben genannten Bootsfahrern auf Dauerparzellen parzelliert. Hier finde ich sicher keine Freunde 🙂

Der dritte Tag.

Am Morgen starte ich recht früh auf die letzte Etappe. Über 40 Kilometer stehen an. So weit bin ich bisher noch nie an einem Tag gepaddelt.

Schiffswert in Wörth.

Den Spessart habe ich schon längst verlassen und der Main windet sich durch eine flache Wiesenlandschaft. Über Erlenbach, Obernburg, Großwallstadt und Niedernberg geht es nach Aschaffenburg. Auf der Suche nach etwas Essbarem paddel ich durch den aschaffenburger Floßhafen. Leider kann ich so auf die Schnelle nichts finden. Der Biergarten unterhalb des Schlosses nur Laugenbrezel.

Ich krame im Deckbag und finde noch etwas zu beißen … Ich lasse mich treiben und genieße ein spärliches Mittagsmahl.

Vorbei an den Hafenanlagen und der Industrie in Stockstadt geht es zur letzten Schleuse bei Kleinostheim. Natürlich mal wieder mit Motorboot Rennstrecke … 🙂

Nach der Schleuse bin in auch schon in meinem Heimatrevier und nach weiteren 12 Kilometern erreiche ich meine Ausstiegsstelle. Die Natorampe an der Marina Karlstein.

Der Main hat Potenzial wie ich finde. Ich sollte das noch mal wiederholen. Zusammen mit Verena und dann ab dem Obermain, Startpunkt Flusskilometer 442.

Als Planungshilfe sei noch das Portal Main-Wasserwandern genannt. Dort gibt es sogar kostenlos eine Broschüre mit Flusskarten und allen notwendigen Informationen.

Aloha 🙂

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